Arbeiten mit der Natur
Unsere Weingärten werden seit Jahrhunderten kultiviert. Daher legen wir heute großen Wert auf eine schonende Bewirtschaftung, um den Boden für die Nachfolgegeneration gesund und fruchtbar zu erhalten.
Wir arbeiten seit vielen Jahren bei dem vom Landwirtschaftsministerium kontrollierten Pflanzenschutz mit. Das Agrar-Umweltprogramm ÖPUL ist das österreichische Programm zur Förderung einer umweltgerechten, extensiven und den natürlichen Lebensraum schützenden Landwirtschaft. Strenge Auflagen und genaue Kontrollen nehmen wir gerne in Kauf, denn eine nachhaltige und umweltschonende Bewirtschaftung ist uns sehr wichtig.
Der Anbau einer Begrünung fördert das Bodenleben und die Humusbildung. Gleichzeitig dient sie als Erosionsschutz vor Wind und Wasser.
Beim Blick aus der Traktorkabine (im Bild links) sieht man ein Bodenbearbeitungsgerät, das trotz tiefer Lockerung die Begrünung nicht zerstört. Auch ein Storch ist mit dabei, auf der Suche nach Mäusen und Würmern. Wir werten das als gutes Omen und Beweis für gesunden Boden durch vernünftige Bewirtschaftung.
Gemeinsamer ökologischer Weinbau in Rust
Die Ruster Weinbauern haben als erste Weinbaugemeinde Österreichs bereits vor 7 Jahren die biologische Bekämpfung des Traubenwicklers flächendeckend in allen Ruster Rieden eingesetzt! Dank der Verwirr-Methode kann in allen Weingärten von Rust komplett auf den Einsatz von Insektiziden verzichtet werden. Das wiederum fördert Nützlinge wie z.B. die Raubmilbe, die sich von anderen Schädlingsmilben ernährt und somit stellt sich ein natürliches Gleichgewicht ein.
Diese teure, aber sehr umweltfreundliche Methode erfordert ein gemeinsames Vorgehen aller Winzer. 2007 erhielten die Ruster Weinbauern für dieses ehrgeizige Projekt den burgenländischen Umweltpreis.
No Sex for Butterflies
Der Traubenwickler ist ein kleiner Falter, der seine Eier an den Trauben ablegt. Es gibt mehrerer Raupen-Generationen und sie können eine ganze Weinernte vernichten. Die 2. Generation (der Sauerwurm) wird von den Weinbauern besonders gefürchtet, da bereits ein geringer Befall zu großen Qualitätsverlusten beim Wein führen kann.
Im Frühjahr werden in allen Weingärten Duftstoffe (Sexualpheromone) ausgebracht: diese verhindern das Zusammenfinden der Falterpärchen und somit deren Fortpflanzung. In den letzten Jahren konnte dadurch die Population sehr gering gehalten werden, so das kein Schaden entstand.
Wir freuen uns, das diese biologische Maßnahme nicht nur ein Schritt zur Qualitätssicherung ist, sondern langfristig auch beiträgt, gesunde Böden und eine intakte Natur zu erhalten.
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